Freitag, 29. Oktober, 12 Uhr im Atrium des Robert-Bosch-Gymnasiums: während der Großteil der Schulgemeinschaft in den Klassenzimmern live dazu geschaltet ist, hat sich neben der Fairtrade AG eine illustre Gästeschar versammelt, um die Auszeichnung des Robert-Bosch-Gymnasiums als 800. Fairtrade-Schule Deutschlands zu feiern.
„… Veränderungen müssen im Kleinen beginnen, um Großes zu bewirken ….“ sagte Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, in seinem Grußwort.
Das Große ist das Ziel, Menschen überall auf der Welt ein Leben in Würde zu ermöglichen mit Entfaltungsmöglichkeiten ohne Raubbau an Natur und Rohstoffen zu betreiben.
Das Kleine am Robert-Bosch-Gymnasium begann 2016. Damals gründete sich eine Fairtrade AG, um sich für den fairen Handel zu engagieren. Sie richtete einen Fairtrade Point für den Verkauf von fairen Pausensnacks ein. Viele Aktivitäten folgten, bis 2020 auf Anregung des Gerlinger Weltladens die Idee aufkam, sich als Fairtrade-Schule zu bewerben.
Über die Kampagne Fair Trade Schools können Schulen das Thema Nachhaltigkeit zu einem Leitbild des 21. Jahrhunderts entwickeln. Langfristig betrachtet soll niemand auf Kosten von Menschen in anderen Regionen der Erde oder zukünftiger Generationen leben.
Mit der Teilnahme an der Kampagne Fair Trade Schools wird das Engagement einer Schule, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen, offiziell gewürdigt. Die Schulen positionieren sich als Vorbilder, sie erhalten Unterstützung bei Aktionen und bekommen geschulte Fairtrade-Referenten vermittelt. Engagierte Schülerinnen und Schüler können sich zu Fair Trade-Botschaftern ausbilden lassen.
Fünf Kriterien müssen Schulen erfüllen, die sich als Fairtrade-Schule bewerben: Sie brauchen ein Team, das Aktivitäten zum fairen Handel durchführt und einen Kompass, der die Vorhaben der Schule zum fairen Handel festschreibt. An der Schule müssen fair gehandelte Produkte verkauft werden und Schulaktionen zum fairen Handel stattfinden. Im Unterricht soll das Thema des fairen Handels in die Lehrpläne aufgenommen werden. Am Robert-Bosch-Gymnasium werden die Dimensionen des Fairen Handels z. B. in Geographie, Ethik, Religion und Gemeinschaftskunde besprochen.
Ein breit aufgestelltes Team bildete die Steuerungsgruppe, die die Bewerbung vorbereitete. Die Fairtrade AG der Schule organisierte verschiedene Aktionen. Beim Kreativwettbewerb „Sweet Revolution“ sollten Protestslogans zur Situation der Kakaobauern gefunden werden. Rund um das Thema fairer Kakao- und Schokoladenhandel wurde eine Ausstellung in der Schulbücherei aufgebaut und zur alljährlichen Nikolausaktion gab es faire Nikoläuse.
Groß war die Freude, als das Team kurz vor den Sommerferien erfuhr, dass die Bewerbung Erfolg hatte.
Die Laudatio bei der Auszeichnungsfeier hielt Dieter Overath, Geschäftsführender Vorstand und Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland e. V. Danach wurde die Urkunde feierlich von Dieter Overath und Philipp Keil, dem Geschäftsführenden Vorstand der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg übergeben und von der Fairtrade AG enthüllt.
Als kleines Dankeschön erhielten die Mitglieder der Fairtrade AG von Dieter Overath Very Fair Schokolade und von der Schulleitung jeweils ein T-Shirt bedruckt mit dem Schul- und dem Fairtrade-Logo.
Ein Glücksrad brachte das spielerische Element in die offizielle Feierstunde. Volker Schebesta und Bürgermeister Dirk Oestringer drehten am Glücksrad. Freuen durften sich die Klassen 5b und 6c über Smoothies und Nussvariationen für alle.
Zur Einstimmung auf die Feierstunde und zum Testen hatte der Weltladen bereits im Vorfeld an jede Klasse ein ‚fairschnauferle‘-Paket verteilt mit Obst, Riegeln und Stiften aus fairem Handel.
Carlos Durado vom Weltcafé Exlibris hatte für die Stärkung nach der Feierstunde ein faires Buffet vorbereitet mit Leckereien wie Stockfischnocken, Tausendblätterteig mit Pilzfüllung und Garnelenteigtaschen. Bei einem Rundgang konnte man in einer Ausstellung den Weg des Robert-Bosch-Gymnasiums zur Fair Trade School nachvollziehen.
Das Robert-Bosch-Gymnasium ist nun Fair Trade Schule. In Zukunft wird alle zwei Jahren das Engagement erneut bewertet. Die Stadt Gerlingen bewirbt sich aktuell als Fairtrade Town. Sie stellt sich damit ebenfalls ihrer Verantwortung für unsere eine Welt. Der faire Handel ist eine Möglichkeit, das Motto „Think globally, act locally“ vor Ort mit Leben zu füllen – damit aus Kleinem Großes werden kann.
Weitere Informationen unter:
https://https://www.fairtrade-schools.de/800-fairtrade-schools